#WintiischLiebi
«Winterthur bedeutet für mich Heimat»
Livia Berta schafft Sichtbarkeit für Kultur. Die Winterthurerin mag ihr Engagement im Hintergrund. Wir drängen sie nun mit #WintiischLiebi an die Front.

Texten, konzepten, layouten, insbesondere im Kulturbereich. Das ist die Welt von Livia Berta.
Fotomontage: zvg
Ganz viele Winterthurerinnen und Winterthurer tun ganz viel Gutes für unsere Stadt. Meist im Hintergrund, ohne viel Beachtung zu erhalten. Wir rücken diese Menschen mit der neuen Serie #WintiischLiebi für einmal in den Fokus und sprechen mit ihnen über unser tolles Winti. Diese Woche: Livia Berta.
Livia Berta, Sie schaffen mit Ihrer Arbeit hier in Winterthur Sichtbarkeit. Allerdings nicht für sich selbst…
Livia Berta: In der Eulachstadt gibt es ja viele Menschen, die im Hintergrund tätig sind. Ich bin eine davon. Ich texte, konzepte und layoute für off- und online im Kulturbereich und leiste so einen Beitrag, dass sich hier in Winti etwas bewegt.
Dabei dürften Sie sich problemlos in den Vordergrund drängen. Schliesslich stellen Sie als Teil des Kernteams der Jungkunst Jahr für Jahr ein viertägiges Festival auf die Beine.
Für die Jungkunst bin ich seit 2019 für die Kommunikation verantwortlich. Sprich: Für alles, was man von uns liest und sieht. Für den Ausstellungs-Katalog, den wir produzieren, die Website, Plakat-Kampagnen und Kooperationen oder auch die Kommunikation mit den zahlreichen Helferinnen und Helfern.
Zudem sind Sie Co-Präsidentin des Vereins Jungkunst. Weshalb dieses Engagement?
Ich finde es mega wichtig, dass junge Kulturschaffende eine Plattform erhalten und wir indes ein Sprungbrett sein können. Die Jungkunst verbindet: Sie bringt Menschen in einer lockeren Atmosphäre zusammen, was einen niederschwelligen Zugang zu Kunst ermöglicht und Berührungsängste abbaut.
Seit einem Jahr machen sie auch Produktionen im Salzhaus. Was bedeutet das genau?
Personen, die die Produktion machen, haben die Abendverantwortung für Partys und Konzerte. Man könnte es auch als Host bezeichnen. Ich behalte den Überblick, dass der ganze Abend von A bis Z reibungslos abläuft und alle Gäste oder zum Beispiel Bandmitglieder zufrieden sind.
Ihr Name steht auch im Impressum des Kulturmagazins «Coucou»…
Grund dafür ist meine vor Jahren absolvierte Ausbildung als Polygrafin, die ich in meinem Rucksack mittrage. Im «Coucou»-Team bin ich zuständig für die Lithografie. Das heisst: Alle Bilder, die im Heft gedruckt werden, laufen bei mir einmal durch Photoshop. Ich bereite sie für den Druck auf.
Wie kamen Sie zu all diesen Projekten?
Nach meinem Studium in Organisationskommunikation hatte ich in verschiedenen Marketing-Abteilungen gearbeitet. Allerdings musste ich feststellen, dass das «Produkteverkaufen» nicht so meins ist, die Luft war schnell draussen. Während meines Masters in Kulturpublizistik an der ZHdK wechselte ich zu einer kleinen Agentur, die hauptsächlich Kommunikationsarbeiten für Kulturinstitutionen und Festivals übernimmt. Dort konnte ich in viele verschiedene Mandate reinschauen, jede Menge Arbeitserfahrung sammeln und auch immer mehr Verantwortung übernehmen – eben zum Beispiel die Co-Leitung der Jungkunst.
Wie würden Sie die hiesige Kultur beschreiben?
Vielfältig und engagiert! Das kulturelle Angebot in Winterthur reicht von Museen über Konzerte und Clubs bis hin zu Kinos und Festivals. Als eine, die in dieser «Bubble» hinter die Kulissen blickt, kann ich sagen: Der gegenseitige Support ist riesig. Das schätze ich enorm.
Beenden Sie bitte diesen Satz: Winti isch für mich Liebi, wil…
…Winti für mich Heimat bedeutet. Das wird auch immer so bleiben. Winterthur hat alles, was es braucht und doch ist die Stadt nicht so gross, dass sie mich energetisch überfordern würde.
Letzte Frage: An welchen Orten in Ihrer Heimat trifft man Sie am meisten an?
Auf der «Steibi», im Salzhaus oder in meinem Büro in der Lokstadt.