#WintiischLiebi
«Auf dem Land zu arbeiten, wäre auch spannend»
Winterthur ist sein Zuhause: In der Eulachstadt geboren, arbeitet Gabriel Dübi seit 35 Jahren bei der hiesigen Post. Wir haben ihn im Rahmen der Serie #WintiischLiebi getroffen.

Winterthurer durch und durch: Gabriel Dübi hat seine Heimatstadt in 51 Jahren auch für den Job nie verlassen.
Fotomontage: Ramona Kobe
Gabriel Dübi (51) wohnt seit 51 Jahren in Winterthur. Auch für seinen Job hat er seine Heimatstadt nie verlassen: Seit 35 Jahren arbeitet er bei der Post und füllt die hiesigen Briefkästen mit Briefen und Karten. Dass die Digitalisierung auch vor dem gelben Riesen nicht halt macht, ist ihm bewusst, schüchtert ihn aber nicht ein.
Herr Dübi, wie sieht ein typischer Arbeitstag in Ihrem Leben aus?
Gabriel Dübi: Ich stehe ziemlich früh auf, zwischen 4 und 5 Uhr. Mit der Arbeit beginne ich um 6 Uhr. Zuerst bereiten wir die Touren vor, dann geht’s bis kurz vor Mittag raus. Sind alle Briefe verteilt, erledige ich noch Büroarbeit und bereite mich auf den nächsten Tag vor.
In welchem Quartier sind Sie unterwegs?
Ich laufe sechs verschiedene Touren, alle vom Mattenbach-Quartier in Richtung Stadt.
Kennt man Sie?
Ich werde regelmässig angesprochen. Seit wir angeschrieben sind, auch immer häufiger beim Namen.
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Und über was redet man da so?
Oft werde ich nach dem Weg oder nach Postprodukten gefragt. Andere freuen sich einfach über einen kleinen Schwatz. Und tatsächlich bedanken sich auch viele für unsere tägliche Arbeit, was mich besonders freut.
Sie arbeiten seit 35 Jahren als Pöstler in Winterthur. Reizt Sie keine andere Stadt?
Auf dem Land zu arbeiten, wäre sicherlich auch spannend. Die Wege wären länger und ich würde sowohl Briefe als auch Pakete verteilen.
Aber?
Winterthur gefällt mir einfach. Ich bin gerne hier. Die Grösse ist ideal – man erreicht alles mit dem Velo und ist von überall aus schnell im Grünen.
Würden Sie sagen, dass sich Ihre Arbeit in all den Jahren verändert hat?
Ja, definitiv. Meine Lehre habe ich im Briefzentrum beim Bahnhof gemacht. Dieses gibt es heute nicht mehr. Die Digitalisierung macht auch vor der Post nicht halt, die Briefpost verliert mehr und mehr an Bedeutung. Schön ist, dass der Kundenkontakt nach wie vor besteht. Diesen schätze ich sehr.

Gabriel Dübi arbeitet seit 35 Jahren bei der Post: Zuerst am Bahnhof, später in Töss, heute in der Grüze.
Ramona Kobe
Wird Ihr Beruf aussterben?
Nein, das denke ich nicht. Zumindest Pakete müssen auch in Zukunft ausgeliefert werden, dafür braucht es uns. Während der Pandemie waren die Paketströme enorm, momentan ist die Menge der Pakete abnehmend. Gegenüber 2019 beträgt der Anstieg aber immer noch 30 Prozent. Für uns kommen auch immer neue Aufgaben hinzu. So sammeln wir seit einigen Jahren etwa auch Kaffeekapseln ein.
Obligatorische Abschlussfrage: Wo trifft man Sie in Winterthur, wenn Sie nicht gerade auf dem Post-Roller sitzen?
Im Wintifit, im Wald am Biken oder in der Altstadt.