Rund um den Bahnhof Winterthur
Veloparkplätze werden vorerst nicht günstiger
Der Stadtrat will die Preise für die Velostationen am Bahnhof Winterthur vorerst nicht senken, obwohl die Auslastung tief ist.

Die Auslastung in der unterirdischen Velostation Rudolfstrasse ist weiterhin tief. Der Stadtrat will die Preise aber vorerst nicht erhöhen.
George Stutz
Mit der neuen Bahnhofsunterführung im Dezember 2021 eröffnete auch die Velostation
Rudolfstrasse. Obwohl der Standort für Pendlerinnen und Pendler attraktiv ist, stehen in der kostenpflichtigen Station jeweils viele Plätze leer. Auch das Veloparking Esse mit 550 überdachten Gratis-Abstellplätzen wird von der Bevölkerung nur bedingt genutzt. Die Strassen auf der Neuwiesen-Seite sind hingegen stets überlastet, insbesondere unter der Woche. Schon früh morgens sind alle Veloparkplätze belegt, sodass die Zweiräder vielfach auch ausserhalb der markierten Flächen abgestellt oder zwischen die bereits parkierten Velos gequetscht werden.
Kurz: Das Velo-Chaos am Bahnhof Winterthur ist nach wie vor nicht gelöst. Das findet auch Stadtparlamentarierin Livia Merz (SP), die im Dezember beim Stadtrat eine Anfrage eingereicht hatte. Unter anderem wollte sie wissen, wie dieser zu einer Preisreduktion der unterirdischen Veloparkplätze stehe, um deren Attraktivität zu steigern. Ehe die Gebühren angepasst werden, wolle er andere Massnahmen prüfen, um potentielle Neukunden für die Velostationen zu gewinnen, heisst es in der Antwort. Dass das kostenlose Veloparking Esse ebenfalls nicht in erwartetem Masse genützt wird, zeige auch, dass die tiefe Auslastung wohl nicht nur ausschliesslich eine Frage des Preises, sondern auch der Gewohnheiten sei. Weiter betont der Stadtrat, dass bei der Ausarbeitung des Betriebskonzepts verschiedene Modelle geprüft worden seien und die Preise im Mittelfeld der gesamtschweizerischen Angebote liegen würden.

Wer sein Velo draussen bei den Gleisen kostenlos abstellen will, muss früh dran sein.
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Parkplätze beim Gleis 3 sind am beliebtesten
Zwar gibt die App-Lösung «Velocity» Auskunft über die verkauften Abonnemente, jedoch nicht über die jeweilige Auslastung der Velostationen. Aus diesem Grund sei eine genaue Belegungszahl mit den heutigen Mitteln nicht möglich. Zur Beantwortung der Anfrage Merz', wie die Bilanz der Auslastung der Velostation Rudolfstrasse nach einem Jahr Betrieb sei, auch im Vergleich zur Velostation Stellwerk und Gleis 3, erhob der Stadtrat im Januar die Auslastung der drei Velostationen an zwei Tagen. Die Auswertung zeigt: Die Veloparkplätze beim Gleis 3 sind mit durchschnittlich 53 Prozent am besten belegt. Die Belegung im Stellwerk beträgt im Durchschnitt 34 Prozent, jene an der Rudolfstrasse 31 Prozent. «Es kann nach einem Betriebsjahr angenommen werden, dass die Auslastung über die Sommermonate rund 10 bis 15 Prozent höher ausfällt», schreibt der Stadtrat weiter. Inwiefern die Auslastung mit den Gehdistanzen zu den Gleisen, den Preisen oder den Gewohnheiten der Benutzerinnen und Benutzern zu tun hat, könne aktuell nicht mit ausreichender Sicherheit beantwortet werden.