Publiziert 05. Apr. 2023, 06:00
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Neue Musikbildungsstrategie

Stadt und Musikschulen verbünden sich

Winterthur entwickelt ihre Ausstrahlungskraft als Musik- und Bildungsstadt weiter. Der Stadtrat hat dazu eine Musikbildungsstrategie verabschiedet, wodurch der Zusammenschluss der hiesigen Musikschulen gefördert werden soll.

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red
Die Schwerpunkte der neuen Musikbildungsstrategie liegen auf der Angebotsvielfalt, der Qualität, dem Zusammenspiel, der Talentförderung sowie der musikalischen Bildung in der Volksschule.

Die Schwerpunkte der neuen Musikbildungsstrategie liegen auf der Angebotsvielfalt, der Qualität, dem Zusammenspiel, der Talentförderung sowie der musikalischen Bildung in der Volksschule.
Symbolfoto: zvg

Winterthur gilt als Standort für Musikbildung mit grosser überregionaler Ausstrahlung. Das breite Musikbildungsangebot reicht vom niederschwelligen Einstieg bis zur Spitzenförderung. Getragen wird es hauptsächlich von drei Institutionen, die von der Stadt Winterthur unterstützt werden: dem Konservatorium Winterthur, der Jugendmusikschule Winterthur und Umgebung JMSW sowie der Musikschule Prova. Die Musikschulen ermöglichen jährlich mehreren tausend Winterthurerinnen und Winterthurern jeden Alters musikalische Aktivitäten. Zur Musikbildung zählen nicht nur die Musikschulen, sondern auch die Unterrichtsangebote und musikalischen Projekte in der Volksschule.

Nachdem der Zürcher Regierungsrat die neue Musikschulverordnung Anfang Oktober 2022 verabschiedet hatte und das Musikschulgesetz auf 1. Januar 2023 in Kraft setzte, müssen die Kantone die musikalische Bildung der Kinder und Jugendlichen sowie im Speziellen musikalisch Begabte fördern. Das Musikschulgesetz verpflichtet die Gemeinden, Kindern und Jugendlichen beziehungsweise jungen Erwachsenen bis 25 Jahre den Zugang zur Musikbildung zu gewährleisten und sie finanziell zu unterstützen.

Fünf Ausrichtungen, neun Massnahmen

Das Musikschulgesetz und die neue Verordnung ermöglichen es, das bestehende, breit gefächerte Musikbildungsangebot in Winterthur auf eine neue finanzielle Basis zu stellen und inhaltlich wie organisatorisch weiter zu entwickeln. Unter Einbezug der Winterthurer Musikschulen, der Stadtjugendmusik und der Volksschule hat der Stadtrat die Musikbildungsstrategie Winterthur verabschiedet, wie er mitteilt. Das Kompetenzzentrum Forschung Musikpädagogik der Hochschule Luzern habe die Arbeiten fachlich begleitet.

Die Strategie formuliert für eine vierjährige Periode fünf strategische Ausrichtungen und neun Massnahmen. So soll sich die Bevölkerung musikalisch beteiligen können und eine chancengerechte Grundausbildung sichergestellt werden. Zudem sollen musikalische Talente gefördert und das Musizieren in Gruppen weiter entwickelt werden. Beliebte Angebote seien zum Beispiel das Winterthurer Jugendsinfonieorchester oder die Jugendchöre des Konservatoriums. «Akzente sollen aber auch in der modernen Musik gesetzt werden», heisst es im medialen Schreiben.

Gemeinsam ans Ziel

Die Strategie könne die Stadt nur gemeinsam mit den Winterthurer Musikschulen umsetzen, die dazu eine Zusammenarbeitsvereinbarung unterzeichnet haben. Sie sei «ein Meilenstein» im Projekt «Dreiklang» der Winterthurer Musikschulen, das mit Unterstützung der Stadt den Zusammenschluss der Musikschulen anstrebt. Als nächsten Schritt erarbeitet die Stadt mit den Musikschulen eine gemeinsame Leistungsvereinbarung, mit der die ganze Angebotsbreite des Musikschulgesetzes vom Einstieg bis zur Hochschulreife abgedeckt ist, wie der Mitteilung weiter zu entnehmen ist. Ziel sei, dass die neue Winterthurer Musikschule mit ihrem Gesamtangebot einen überregionalen Versorgungsauftrag übernehmen und damit Leistungen für die Trägergemeinden der heutigen Jugendmusikschule und darüber hinaus erbringen könne.