Publiziert 26. Apr. 2023, 15:25
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Bundesrat tagte im Kunstmuseum

Smalltalk, ein Selfie und Prosit mit den Bundesräten

Der Gesamtbundesrat hielt heute Mittwoch eine Sitzung «extra muros» in Winterthur ab und mischte sich danach unter das Volk.

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George Stutz
Bundespräsident Alain Berset überbrachte die Grüsse des Bundeshauses.

Bundespräsident Alain Berset überbrachte die Grüsse des Bundeshauses.
George Stutz

Rund 500 Winterthurerinnen und Winterthurer dürften es gewesen sein, die heute Mittwochmorgen beim Stadthaus die Gelegenheit wahrnahmen, die sieben Bundesräte und -rätinnen für einmal nicht in der Tagesschau im TV zu sehen, sondern mit ihnen bei einem Apéro in Tuchfühlung zu gehen.

Grund für den bundesrätlichen Besuch in der Eulachstadt war eine Sitzung «extra muros». Seit 2010 hält der Bundesrat seine wöchentliche Sitzung einmal im Jahr ausserhalb des Bundeshauses ab und bringt so seine grosse Verbundenheit zu den verschiedenen Regionen der Schweiz zum Ausdruck. Zum zweiten Mal fand die erwähnte Sitzung im Kanton Zürich statt, dank der Wahl durch Bundespräsident Alain Berset zum ersten Mal in Winterthur.

Nachdem sich Berset bereits frühmorgens im Kunstmuseum der Presse gestellt hatte, ging dort hinter geschlossenen Türen bis kurz vor Mittag das bundesrätliche Geschäft über die Bühne. Anschliessend dislozierte der Tross mit den sieben Landesvätern und -mütter, aber auch mit einigen Zürcher Regierungsräten und sechs von sieben Winterthurer Stadträten zum Stadthaus.

Gutgelaunte Redner in einem lockeren Ambiente

Stadtpräsident Michael Künzle begrüsste den Bundesrat und die Bevölkerung in einer kurzen, pointierten Ansprache, ebenso der Winterthurer Regierungsrat Martin Neukom. Gutgelaunt zeigte sich auch Bundespräsident Alain Berset. Er pries Winterthur unter anderem als Kulturstadt und machte sich auf die Suche nach dem typischen Winterthurer Gemüt. Dabei sei er auf den Winterthurer Schutzheiligen St. Albanus gestossen, der mit seinem Kopf unter dem Arm aber eher zu den Verschwiegenen gezählt haben dürfte. Dessen pures Gegenteil sei der Winterthurer TV-Moderator und Sportkommentator Beni Thurnheer, meinte Berset lachend. Er kam zum Schluss, dass der typische Winterthurer zumindest kommunikativ wohl irgendwo zwischen den beiden Stadtpersönlichkeiten stehen würde.

Rund eine Stunde liessen sich die Bundesräte danach Zeit, um mit der Winterthurer Bevölkerung ins Gespräch zu kommen, für Selfies bereit zu stehen oder auch mal kurz anzustossen. Anschliessend liessen die Politikerinnen und Politiker im Haus zur Geduld das nichtalltägliche Winterthurer Happening bei Speis und Trank ausklingen.