Publiziert 20. Feb. 2023, 08:34
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Kanton sprach Bekämpfungsempfehlung aus

In Winterthur krabbeln fremde Ameisen

In Seen wurden Tapinoma-Ameisen entdeckt. Weil die aggressiven Insekten grosse Schäden an der Gebäudeisolation verursachen können, sollen sie nun bekämpft werden.

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red
Die invasiven Tapinoma-Ameisen lassen sich von blossem Auge nicht von heimischen Ameisen unterscheiden.

Die invasiven Tapinoma-Ameisen lassen sich von blossem Auge nicht von heimischen Ameisen unterscheiden.
Symbolfoto: zvg

In Seen, im Dreieck zwischen Tösstalstrasse, Seenerstrasse und Hofwiesenstrasse, wurden Tapinoma nigerrimum-Ameisen festgestellt, wie die Stadt Winterthur mitteilt. Diese Ameisen kommen ursprünglich aus dem mediterranen Raum und sind nördlich der Alpen nicht heimisch. Vermutlich seien sie über importierte Zier- und Gartenpflanzen eingeschleppt worden. Die Ameisen nisten grundsätzlich in der Erde, können aber auch in Gebäude eindringen, stellenweise Nester in der Gebäudeisolation bilden und dabei die Isolation beschädigen.

  • Wer vermutet, auf dem eigenen Grundstück Tapinoma gefunden zu haben, wendet sich zur vertieften Abklärung am besten an einen qualifizierten Schädlingsbekämpfer. Ameisen können auch beim Naturmuseum der Stadt Winterthur zur Bestimmung vorbeigebracht werden.

Die kleinen Tiere verteidigen sich durch Bisse und kommen bisweilen in sehr grosser Anzahl vor. Darum sind sie für Menschen lästig und verdrängen einheimische Arten. In der Schweiz gelten sie als invasiv. Da sie im Kanton Zürich erst selten vorkommen, ist eine frühzeitige Bekämpfung und Tilgung dieser Vorkommen und eine Verhinderung ihrer weiteren Ausbreitung wichtig. So können teure Folgeschäden verhindert werden.

Bekämpfung und Monitoring

Der Kanton Zürich hat gegenüber der Stadt Winterthur gemäss Mitteilung eine Bekämpfungsempfehlung ausgesprochen. Nach einem standardisierten Vorgehen hätten Fachleute das befallene Gebiet in eine Bekämpfungs- und eine Monitoringzone eingeteilt. In der Bekämpfungszone werden die invasiven Ameisen durch eine spezialisierte Firma bekämpft, in der Monitoringzone wurden noch keine Tapinoma-Ameisen gefunden. Es bestehe aber ein erhöhtes Befallsrisiko, weshalb regelmässig Kontrollen durchgeführt würden.

Wer im Dreieck zwischen Tösstal-, Seenerstrasse und Hofwiesenweg wohnt, ist womöglich von Tapinoma-Ameisen betroffen.

Wer im Dreieck zwischen Tösstal-, Seenerstrasse und Hofwiesenweg wohnt, ist womöglich von Tapinoma-Ameisen betroffen.
Karte: Stadt Winterthur

Um das Insekt im Stadtgebiet erfolgreich zu bekämpfen, soll es nicht verschleppt werden und sich weiter ausbreiten können. Die betroffenen Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer sowie Mieter und Mieterinnen wurden mit einem Informationsschreiben sowie im Rahmen einer Infoveranstaltung durch die Fachpersonen von Kanton Zürich und Stadtgrün Winterthur informiert.