Matthias Schöni von «Licht im Osten» war in der Ukraine
«Ich wollte unseren ukrainischen Partnern zeigen, dass sie nicht alleine sind»
Voller Eindrücke kehrt Matthias Schöni, Missionsleiter von «Licht im Osten», morgen Freitag von seiner Projektreise in der Ukraine zurück.
Im März dieses Jahres reiste Matthias Schöni, Geschäftsleiter von «Licht im Osten», für einige Tage nach Rumänien und Moldawien, um die Partner des Winterthurer Missions- und Hilfswerks zu besuchen (84XO berichtete). Diese halfen den Flüchtlingen aus der Ukraine und beherbergten jede Nacht rund 2500 geflohene Menschen – hauptsächlich ältere Menschen und Mütter mit ihren Kindern.
Nun, rund ein halbes Jahr später, kehrte Schöni zurück. Allerdings nicht in die Nachbarländer, sondern in die Ukraine selbst, wie das Missions- und Hilfswerk mitteilt. Während seiner 13-tägigen Reise nach Mukatschewo, Lviv, Ternopil, Uman, Dnipro und Saporoschje traf der Matthias Schöni viele lokale Partner von «Licht im Osten». Ukrainer, die seit Kriegsbeginn 2014 und besonders seit der russischen Invasion im Februar im Dauereinsatz stehen. Im Einsatz bei der Soforthilfe im Donbass, bei Evakuationen und bei der Betreuung von Flüchtlingen.
Pastoren werden vertrieben, Kirchen geschlossen
Warum wagte der Winterthurer die Reise ins Kriegsland? «Ich wollte unseren ukrainischen Partnern zeigen, dass sie nicht alleine sind und wir hinter ihnen stehen. Aber auch vor Ort hören und sehen, wie wir als Missions- und Hilfswerk aus der Schweiz tatkräftig durch den Winter helfen können», erzählt Matthias Schöni rückblickend. Nun würden 75 Tonnen Teigwaren für die Menschen in Not lokal eingekauft und im Oktober und November durch die Partner verteilt.
Besonders beschäftigte Schöni die Unterdrückung der Kirchen in den besetzten Gebieten im Donbass: «Die russische Armee forderten Pastoren auf, innert zwei Stunden ihre Kirchen und Häuser zu verlassen. Jetzt nutzen sie diese als Lagerhäuser für russische Truppen. Wer begleitet nun alle diese Menschen in dem hoffnungslosen Umfeld?» Am vergangenen Sonntag, 18. September, habe er in der Region Dnipro übervolle Kirchen erlebt. «Die Menschen sehnen sich nach Gemeinschaft und dem Wort Gottes!»
Infotag mit ukrainischen Partnern
Am Samstag, 29. Oktober, lädt «Licht im Osten» zum diesjährigen Infotag nach Winterthur ein. Der Ostukrainer Roman Kosodoy wird berichten, wie er und sein Team den Menschen in der kriegsversehrten Ostukraine täglich unter grossen Gefahren hilft. Auch Rostislav Muljukin reist für den Infotag in die Schweiz. Der Ukrainer beherbergt seit Ende Februar 2022 viele Flüchtlinge im Westen des Landes und koordiniert die Hilfsgüterverteilung.