Stadtgrün bittet Autolenkende um Vorsicht
Frösche und Co. sind wieder auf Wanderschaft
Mit den steigenden Temperaturen beginnen die Amphibien in feuchten Nächten zu wandern. Die Stadt Winterthur erinnert: Wer mit dem Auto unterwegs ist, soll vorsichtig fahren, um die Tiere nicht zu verletzen.
Im Vorfrühling, in feuchten Nächten mit Temperaturen wenige Grade über Null, verlassen die Amphibien das Winterquartier, um ihre Laichplätze aufzusuchen und dort ihre Eier abzulegen. Am häufigsten trifft man Grasfrösche, Erdkröten und Bergmolche auf ihrer Hochzeitsreise an. Die Tiere sind meist in grossen Zügen unterwegs und legen mehrere Hundert Meter bis zu einigen Kilometern zurück. Dabei müssen sie Wege und Strassen überqueren und riskieren, von Fahrzeugen überfahren zu werden. Der Fortbestand der geschützten Tiere wird dadurch gefährdet.
Zum Schutz der Amphibien empfiehlt Stadtgrün Winterthur deshalb, auf Strassen in der Nähe von Wäldern oder Gewässern besonders langsam zu fahren. Vor allem in regnerischen Nächten, aber auch tagsüber ist auf querende Amphibien zu achten. Abschnitte mit Amphibienwanderungen sollten möglichst gemieden und umfahren werden. Falls es Tiere auf der Strasse hat, ist das «Zwischen-die-Räder-Nehmen» nur bei Geschwindigkeiten von unter 30 km/h für die Tiere ungefährlich. Bei Geschwindigkeiten darüber werden die inneren Organe durch den entstehenden Druck so stark verletzt, dass die Tiere keine Überlebenschance haben.
3000 Tiere von Hand transportiert
In Winterthur sind zwölf Zugstellen bekannt. An diesen Standorten gibt es fixe oder temporäre Amphibienzäune, Hinweisschilder oder temporär gesperrte Strassen. Die fixen Amphibienzäune haben eingebaute Amphibientunnel. Die temporären Amphibienzäune werden von den «Winti Rangers», Stadtgrün oder dem Unterhaltsdienst des Kantons aufgestellt. Amphibien laufen diesen entlang und fallen in einen der eingegrabenen Kessel. Freiwillige Helferinnen und Helfer der Winterthurer Naturschutzvereine leeren die Kessel jeden Tag frühmorgens und tragen die Tiere über die Strassen, wo sie ihre Wanderung sicher fortsetzen können. Letzte Saison wurden in Winterthur so rund 3000 Tiere sicher über die Strasse gebracht.