Umfrage der Stadt Winterthur zeigt
Hälfte der Angestellten ist unzufrieden
Die Mitarbeitenden der Stadt Winterthur sind unzufriedener als noch 2018, wie eine Umfrage des Personalamts zeigt. Wohl auch deshalb, weil gleich mehrere Krisen die letzten vier Jahre prägten.

Das Personalamt der Stadt Winterthur hat zum fünften Mal eine umfassende Personalumfrage zur Arbeitszufriedenheit und zu den Arbeitsbedingungen durchgeführt.
Ramona Kobe
Das Personalamt der Stadt Winterthur hat in Zusammenarbeit mit dem Statistischen Amt des Kantons Zürich im letzten Herbst zum fünften Mal eine umfassende Umfrage zur Arbeitszufriedenheit und zu den Arbeitsbedingungen durchgeführt. Nun liegen die Resultate vor. Insgesamt haben 2763 Mitarbeitende entweder online, per Papierfragebogen oder im Rahmen einer begleiteten Befragung teilgenommen, wie das Departement Kulturelles und Dienste mitteilt. Mit einem Rücklauf von 65 Prozent sei das Personalamt mit der Beteiligung zufrieden.
Mit ganz so zufrieden ist hingegen fast die Hälfte der städtischen Angestellten. Waren 2018 58 Prozent der Mitarbeitenden sehr zufrieden oder zufrieden mit ihrer Arbeitssituation, sind es nun nur noch 52 Prozent. Auch ist der Anteil derer, die sich wieder bei der Stadt Winterthur bewerben würden, von 68 auf 63 Prozent gesunken. «Grund für diesen auffälligen Rückgang könnte eine zunehmende Belastung der städtischen Mitarbeitenden in ihrem Arbeitsalltag sein», heisst es im medialen Schreiben. So geben, gemessen an der Umfrage von 2018, dieses Mal deutlich mehr Mitarbeitende an, dass sie zu wenig Zeit haben, um ihren Hauptaufgaben nachzugehen. Auch sind sie skeptischer bei der Einschätzung, ob die Arbeitsprozesse in ihrem Tätigkeitsbereich wirklich sinnvoll definiert sind.
Keine einfachen vier Jahre
Besser abgeschnitten hat die Stadt als Arbeitgeberin im Vergleich zur letzten Umfrage bei den Entwicklungsmöglichkeiten, bei der Zufriedenheit mit dem internen Weiterbildungsangebot und bei den Arbeitsmitteln. Grundsätzlich positiv stimmt die gute Bewertung der direkten Vorgesetzten, die im Vergleich zu allen vorangegangenen Befragungen einen Höchstwert erreicht hat. Auch machen die meisten Mitarbeitenden der Stadtverwaltung ihre Arbeit gerne oder sehr gerne.
Um die Resultate auf gesamtstädtischer Ebene angemessen einordnen zu können, müsse der übergeordnete Kontext der Befragung berücksichtigt werden. So seien die letzten Jahre stark von Krisensituationen geprägt worden – zuerst von der Coronapandemie, danach vom Ukrainekrieg und der drohenden Energiemangellage. Inwieweit sich dieses Arbeiten im andauernden Krisenmodus auf die Umfrageergebnisse niedergeschlagen hat, will der Stadtrat nun analysieren. Er hat die Departemente und Bereiche zudem beauftragt, die Angestellten über die Ergebnisse zu informieren, Massnahmen zur Verbesserung zu definieren und ihm vorzuschlagen.