Publiziert 30. März 2022, 10:55
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Jubiläums-Projekt

Ein Seilpark als Parallele zum Leben

Die SalZH feiert dieses Jahr ihr 20-jähriges Bestehen. In diesem Rahmen wird ein Seilpark aufgebaut.

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Talina Steinmetz
David Schneider und vier Schüler und Schülerinnen auf der Zeughauswiese. Dort wird in wenigen Wochen mit dem Bau des Parks begonnen.

David Schneider und vier Schüler und Schülerinnen auf der Zeughauswiese. Dort wird in wenigen Wochen mit dem Bau des Parks begonnen.
Talina Steinmetz

Im Sommer geht es in Winterthur hoch hinaus: Ab dem 10. Juli steht auf der Wiese beim Zeughaus Areal ein Seilpark, der unter anderem einen 20-Meter hohen Turm enthält. Grund für die Installation ist das 20-Jahr-Jubiläum der Stiftung Schulalternative Zürich, kurz SalZH, die sich ebenfalls auf dem Zeughausareal befindet.

David Schneider ist einer der Gründer der SalZH, fungiert heute als Stiftungsratspräsident der Schule und brachte die Idee des Seilparks auf den Tisch. Er habe sich lange überlegt, wie man das Jubiläum gebührend feiern könnte. «Wir sind ein Teil der Stadt Winterthur. Es ist uns deshalb wichtig, der Stadt und der Bevölkerung etwas bieten zu können.» Weiter sollte das Jubiläumsprojekt aber auch Teil des Schulunterrichts sein. «In der dritten Oberstufe wird der Projektunterricht stark ausgebaut. Rund um die Planung des Seilparks erhielten die Schülerinnen und Schüler diverse kleinere Projekte, denen sie nachgehen mussten. Sie entwerfen zum Beispiel Shirts oder helfen bei der Konzeptplanung des Parks», erzählt David Schneider. Die Attraktion fungiere also nicht einfach als Vergnügungspark, sondern sei auch das Abschlussprojekt jener Schüler und Schülerinnen, welche die SalZH diesen Sommer verlassen.

Zwei zentrale Fragen

Bevor das Projekt jedoch konkret werden konnte, gab es zwei zentrale Fragen, die David Schneider klären musste: Erhält die SalZH die Wiese zu Verfügung gestellt? Und finden wir jemanden, der mit uns den Park baut? Die Stadt habe schnell zugesagt, wie der Schulleiter sagt. Und nicht nur das: «Sie stellt uns nebst der Wiese auch das Bauholz für die Anlage zu Verfügung und unterstützt uns mit 25’000 Franken.» Auch was den Bau der Anlage angeht, seien sie schnell fündig geworden, so Schneider. «Wir arbeiten mit einem Seilpark-Experten aus Melchsee-Frutt zusammen.»

Im Juni soll mit dem Aufbau begonnen werden. Was im Grossformat dann auf der Zeughauswiese entsteht, findet man jetzt schon in Modellgrösse in einem der Klassenzimmer der SalZH. Gemäss diesem soll der Park unter anderem einen Turm mit Aussichtsplattform, eine Seilbahn und diverse Kletterebenen umfassen. Es sei wichtig, dass die Anlage jeden Schwierigkeitsgrad abdecke; schliesslich seien Kinder ab 4 Jahren, Jugendliche, Junggebliebene aber auch Firmen- und ganze Familien das Zielpublikum. Diese sollen via Seilpark auch die eine oder andere Lektion fürs Leben mitnehmen. So sagt Tina Peter Meyer, Marketing SalZH: «Das Leben ist manchmal zäh, man braucht hin und wieder Hilfe und muss vielleicht auch mal einen Schritt zurückgehen, ehe man weiterkommt. Da gibt es durchaus gewisse Parallelen.»

106 Tage in Winterthur

Finanziert wird das Projekt über Sponsoring. Firmen anzufragen, gehört auch zu den Projektaufgaben der Schülerinnen und Schüler. Stiftungspräsident David Schneider betont, dass «kein Rappen des Schulgeldes der Eltern» in das Projekt fliessen würde. Die Stiftung trage die finanzielle Verantwortung, nicht die Eltern.

Der Seilpark wird für 106 Tage, nämlich bis und mit 23. Oktober, auf der Zeughauswiese stehen. Was dann mit ihm passiert, ist noch unklar. Wie Schneider anmerkt, handle es sich bei diesem Projekt um eine freistehende Installation; heisst, sie kann nach Belieben auf- und abgebaut werden. «Wer weiss, wo der Park noch überall eingesetzt wird», so Schneider.