Hilfswerk «Licht im Osten» hilft weiter
Ein Jahr Krieg in der Ukraine
Noch immer herrscht Krieg in der Ukraine – und die Not ist nach wie vor riesig. Das Winterthurer Hilfswerk «Licht im Osten» blickt auf ein intensives Jahr zurück. Aufhören kommt aber nicht in Frage. Im Gegenteil.
Am 24. Februar 2022 wurde das zur Tatsache, worüber viele bereits seit Wochen spekulierten. Die russische Invasion in die Ukraine begann. Heute, just ein Jahr später, ist kein Ende in Sicht. Die lokalen Partner des Winterthurer Missions- und Hilfswerk «Licht im Osten» organisierten innert Stunden die ersten Soforthilfemassnahmen: Lebensmittel verteilen, Flüchtlinge beherbergen und Menschen aus den Krisengebieten evakuieren. Innert wenigen Tagen rollte auch die Hilfe aus der Schweiz an.
Geschäftsleiter Matthias Schöni, der letztes Jahr selbst im Kriegsland war, um den ukrainischen Partnern zu helfen, sagt: «Dank dem bestehenden Netzwerk vor Ort können wir weiterhin gezielt helfen.» Im Januar 2023 war er erneut in der Ukraine und plante die nächsten Schritte der Soforthilfe. Monatlich werden 10'000 Lebensmittelpakete verteilt, im März 100 Tonnen lokal eingekaufte Kartoffeln ausgehändigt. Anschliessend 2000 Hygiene-Sets mit den wichtigsten Hygieneartikeln.
Müde vom Krieg
Eine, die diese tatkräftige Hilfe erlebt, ist Warwara. Ihr Zuhause liegt in Balaklia, momentan 100 Kilometer von der Kriegsfront entfernt. Die Stadt im Gebiet Charkiw war während fünf Monaten von russischen Truppen besetzt. Noch heute wird dieses Gebiet immer wieder von Raketen getroffen. Das Haus der Witwe ist zerstört. Sie lebt nun in der Sommerküche eines Nachbarn. Wegen der vielen Angriffe konnte sie ihr Gemüse nicht ernten. Jetzt neigt sich der Winter dem Ende zu und Warwaras Vorräte ebenfalls. Warwara zeigt sich dankbar: «Ich habe kein Zuhause mehr, keine Vorräte und weggehen ist auch nicht möglich. Die ganze Umgebung ist vermint. Vielen Dank, dass Sie uns helfen!»
Doch die Partnern vor Ort sind müde – «müde vom Krieg», sagt Schöni. Weil ihm deren Gesundheit am Herzen liegt, ermöglicht er ihnen eine Woche Erholung im Westen der Ukraine. «Sie sollen sich ausruhen und neue Kraft tanken. Ohne unsere mutigen Freunde in der Ukraine können wir den Menschen in Not nicht helfen.»