Publiziert 22. Feb. 2023, 11:35
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Vom Hammenschmaus bis zum Böögg-Verbrennen

Fasnächtler geniessen wieder Narrenfreiheit

Mit dem Hammenschmaus morgen Donnerstag startet das Winterthurer Hauptfasnachts-Wochenende. Fakowi-Präsident Andreas Kappeler freut sich darauf, erstmals seit Corona wieder aus dem Vollen zu schöpfen.

G
George Stutz
Fakowi-Präsident Andreas Kappeler (l.) wird morgen mit dem Hammenanschnitt die Fasnacht offiziell eröffnen und Stadtpräsident Michael Künzle (Mitte) übergibt am Freitag den Narren für drei Tage und Nächte die Stadtschlüssel.

Fakowi-Präsident Andreas Kappeler (l.) wird morgen mit dem Hammenanschnitt die Fasnacht offiziell eröffnen und Stadtpräsident Michael Künzle (Mitte) übergibt am Freitag den Narren für drei Tage und Nächte die Stadtschlüssel.
Fotomontage: gs / zvg

Als 2021 der damalige Fakowi-Präsident Thomas Steffen (†) gesundheitshalber zurücktreten musste, leitete Andreas Kappeler ad-interim den Start der Narrenzeit am 11.11. und vor einem Jahr die «Fasnacht light». Die Umzüge waren aufgrund von Corona abgesagt worden. Mittlerweile ist Kappeler offiziell Präsident der Fasnachtsgesellschaft und freut sich, am Wochenende erstmals nach der dreijährigen Pause wieder den Guggenumzug am Samstag, den grossen Umzug am Sonntag und den Kinderumzug am Montag durchführen zu können.

Vom Hammenschmaus bis zur Uslumpete dauerte die Winterthurer Fasnacht vor Corona fast drei Wochen. Seit letztem Jahr findet der Anschnitt des Hammen am Donnerstag vor der Hauptfasnacht – also morgen Abend – im Guggenzelt statt, womit sich die gesamte Fasnachtszeit auf zehn Tage verkürzt, weshalb?

Andreas Kappeler: Das Guggenzelt ist die perfekte Lösung, um dort den Hammenschmaus abzuhalten. Das komplett dekorierte Zelt, das sehr viel Charme versprüht, erfreut jeden Fasnächtler. Im Vergleich zu anderen Fasnachten sind zehn Tage doch eher die Ausnahme. Die meisten konzentrieren sich nur noch auf ein komplettes Wochenende, wir wollen aber mehr bieten.

Wie siehts mit der Anzahl dekorierter Beizen aus?

Um die Beizen-Fasnacht steht es schon seit vielen Jahren eher schlecht, das war schon vor Corona so. Doch wir sehen auch, dass sich immer noch einige Wirte grosse Mühe geben, um dies nicht aussterben zu lassen, was sehr lobenswert ist.

Wie schwierig war es, genügend teilnehmende Gruppen für die Umzüge zu gewinnen?

Der grosse Umzug am Sonntag ist gut besetzt mit 52 Startnummern, was rund 1100 Teilnehmern entspricht. Beim Kinderumzug ist es in erster Linie wichtig, dass die kleinsten Fasnächtler auch mal die grössten sein dürfen. Die Kindertagesstätten, Kindergärtner oder auch Primarschüler sowie Familien- und Kindergruppen sollen sich fasnächtlich entfalten können. Die Anmeldungen für alle Umzüge waren eine grosse Herausforderung, aber dieses Jahr sind wir glücklich damit.

Andreas Kappeler

«Die Anmeldungen für alle Umzüge waren eine grosse Herausforderung, aber dieses Jahr sind wir glücklich damit»

Mit der Plakette konnte früher gratis Bus gefahren werden. Gibts damit heute noch Vorteile?

Vor vielen Jahren durfte man den Bus noch mit einer Plakette gratis benutzen, dies gilt aber schon lange nicht mehr. Der Vorteil bei einem Plakettenkauf ist, man rettet und unterstützt die Fasnacht. Ohne Plakettenverkauf wird es beinahe unmöglich, die Fasnacht am Leben zu erhalten. Wir wollen auch 2024 eine grosse Fasnacht in Winterthur haben.

Gibt es organisatorische Neuerungen?

Der Neumarkt wird für die Besucher, Zuschauer und Fasnächtler attraktiver gestaltet, mit grösseren Angeboten. Nach dem Kinderumzug wird im Guggenzelt zudem die Maskenprämierung stattfinden, mit tollen Preisen für die, die am Umzug mitgelaufen sind.

Auf was freuen Sie sich am meisten?

Der letzte «richtige» Umzug war 2019 – eine wahnsinnslange Zeit. Alle teilnehmende Fasnächtler wollen die grosse Freude, den Zuschauern vermitteln. Ich persönlich freue mich am meisten, dass dieses kulturelle Gut wieder zurück ist in der schönsten Stadt der Schweiz. Wir haben im Vorfeld hart dafür gearbeitet und schauen auch deshalb positiv auf unsere Fasnacht.

  • Winterthurer Hauptfasnacht
    Do, 23. Februar: Hammenschmaus
    Fr, 24. Februar, 18 Uhr: Narrenbaum stellen und Schlüsselübergabe
    Sa, 25. Februar, ab 18.15 Uhr: Guggenumzug
    So, 26. Februar, 14.14 Uhr: Grosser Umzug
    Mo, 27. Februar, 14 Uhr: Kinderumzug
    Mo, 27. Februar, 19 Uhr: Böögg verbrennen