Crowdfunding für Seilpark abgeschlossen
Beim Zeughaus wird bald wieder geklettert
Der Seilpark auf der kleinen Zeughauswiese soll im Frühling wieder öffnen: Auch wenn das Crowdfunding nicht ganz das erhoffte Ergebnis gebracht hatte, zeigt sich der Verein zuversichtlich.

Der Verein Seilpark Winterthur wird den Seilpark auf der kleinen Zeughauswiese im Frühling
wieder öffnen.
zvg
106 Tage hätte der Seilpark auf der Wiese neben dem Zeughaus Areal stehen sollen. Ursprünglich als Jubiläums-Projekt der Stiftung Schulalternative Zürich, kurz SalZH, initiiert, geplant und gebaut, fand das neue Freizeit-Angebot schnell grossen Anklang bei der Winterthurer Bevölkerung. In dreieinhalb Monaten besuchten rund 7500 Personen den Seilpark. Eine Gruppe, bestehend aus einer ehemaligen Mitarbeiterin und drei begeisterten Besuchern des Seilparks, setzte sich zum Ziel, dass der Seilpark erhalten bleibt. Motivation, Begeisterung und Wissen sind im eigens für die Weiterführung gegründeten Verein ausreichend vorhanden. Was fehlt, sind die finanziellen Mittel. Insgesamt werden rund 100'000 Franken benötigt, um untere anderem den Kinderpark auszubauen. Aber auch die Betriebsinfrastruktur, also Toiletten, Lagerräume und ein Kiosk, müssten für einen längerfristigen Betrieb bereitgestellt werden, sagt Vereinspräsident Carlo Scognamiglio. «Zudem muss das Highlight des Kletterparks, die Seilbahn, wieder aufgebaut werden. Auch das kostet Geld.»
Carlo Scognamiglio
«Der Prozess des Geld-Auftreibens ist noch nicht zu Ende»
Aus diesem Grund startete der Verein ein Crowdfunding. Das Ziel war, 40'000 Franken bis am 25. Februar zu sammeln. Erreicht wurde dieses nicht ganz, kamen doch insgesamt knapp 32'000 Franken zusammen – das ist mehr als die gesetzte Finanzierungsschwelle von 30'000 Franken. Diese muss erreicht werden, damit der Verein das Geld überhaupt bekommt. «Wir sind sehr dankbar für all das Geld, das zusammenkam», zeigt sich Scognamiglio zufrieden mit dem Crowdfunding. «Aber der Prozess des Geld-Auftreibens ist noch nicht zu Ende.» Mittels klassischen Fundraisings, also durch Spenden und Sponsoring-Verträge, soll der zweite Teil der 100'000 Franken zusammenkommen. Verschiedene Gespräche mit Stiftungen und Firmen seien bereits am Laufen, so Scognamiglio. «Das erste Feedback ist sehr positiv. Wir sind zuversichtlich.»
Strahlende Kinderaugen motivieren
Doch was, wenn es nicht gelingt, die finanziellen Mittel aufzubringen? «Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um Einsparungen zu machen», sagt der Vereinspräsident. «Nicht an der Sicherheit, aber allenfalls an der Infrastruktur.» So sei das Kassenhäuschen bei der geplanten Wiedereröffnung zum Start der Frühlingsferien vielleicht nicht ganz so hübsch, wie es der Verein gerne hätte. Ihm sei es ein Anliegen, den Mitarbeitenden ihre Löhne bezahlen zu können, betont Scognamiglio, der, wie die drei weiteren Vorstandmitglieder, ehrenamtlich für den Seilpark tätig ist.

Um unter anderem das Highlight des Parks, die lange Seilbahn, wieder aufzubauen, sammelt der Verein Geld.
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Die Einnahme-Quelle seien die Eintrittskarten der Besucherinnen und Besucher. Die Preise würden im Vergleich zum letzten Jahr wahrscheinlich ein wenig erhöht, aber: «Wir wollen möglichst günstig bleiben», macht Scognamiglio klar. Auch am Konzept, dass Winterthurer Schulklassen für einen Fünfliber klettern können, werde festgehalten. Schliesslich seien die strahlenden Kinderaugen, fröhlichen Schulklassen sowie begeisterten Familien und Firmen die Motivation, den Seilpark weiterzuführen. «Die vielen positiven Reaktionen der Bevölkerung haben uns ermutigt, weiterzumachen, auch wenn das Geld noch nicht ganz beisammen ist.»