Publiziert 14. Mai 2022, 09:00
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OK-Präsident Frank Günthardt im Interview

Am Ossinger «Kantonalen» winkt ein Winterthurer Muni

Am kommenden Wochenende lockt das 112. Zürcher Kantonale Schwingfest ins Weinland. OK-Präsident Frank Günthardt spricht über die grössten Herausforderungen und verrät seine Favoriten auf den Tagessieg und Muni «Moriz».

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George Stutz
OK-Präsident Frank Günthardt verrät: «Der Siegermuni ist ein Winterthurer.»

OK-Präsident Frank Günthardt verrät: «Der Siegermuni ist ein Winterthurer.»
zvg

OK-Präsident Frank Günthardt und sein Team haben alles unternommen, um den rund 6000 erwarteten Zuschauer und den besten Schwingern des Kantons sowie einigen hochkarätigen Gastschwingern am «Kantonalen» in Ossingen ein tolles Sportfest zu bieten.

Frank Günthardt, dem Schwingklub Winterthur steht dieses Jahr das «Kantonale» zu. Wie kam es, dass dieses nun in Ossingen und nicht beispielsweise auf dem Eschenberg ausgetragen wird?

Frank Günthardt: Die Organisation eines kantonalen Schwingfestes geschieht meistens mit einem anderen Verein, beispielsweise einem Turnverein. Wir von den turnenden Riegen Ossingen haben uns schon 2018 beim Schwingklub gemeldet, dass wir gewillt sind, diesen Anlass mit ihnen zu organisieren. Im Eschenberg hätte es auch zu wenig Platz für diesen Anlass. Der Schwingklub Winti ist auch voll im OK vertreten, wir Ossinger machen das nicht alleine.

Die Ossinger sind bekannt für die Top-Organisation von Sport-Grossanlässen, wie das Regionalturnfest 2014 zeigte. Konnten Sie viele Pläne von damals einfach aus der Schublade ziehen und auf das Schwingfest anpassen?

Ein Schwingfest ist komplett anders als ein Turnfest. Selbstverständlich ist es hilfreich, dass das Festgelände am selben Ort ist. So können wir für die Infrastruktur wie Festzelt, WC-Anlagen, Stromversorgung, Verkehr und so weiter auf die Erfahrungen von 2014 zurückgreifen.

Was waren neben den langen Unsicherheiten aufgrund von Corona die grössten Herausforderungen?

Die Personalsuche für die gut 700 freiwilligen Helferinnen und Helfer war eine grosse Herausforderung. Diese konnten wir aber zu unserer Freude gut meistern. Auch die Sponsorensuche haben wir uns schwieriger vorgestellt. Aber auch da konnten wir auf die grosszügige Unterstützung der regionalen Betriebe zählen. Trotz der vielen Unsicherheiten wegen Corona.

Frank Günthardt

«Wir konzentrieren uns bewusst auf den Schwingsport und bieten sonst keine Attraktionen an – ausser eine reichhaltige Festwirtschaft»

Am Samstag, 21. Mai, werden Jungschwinger am Werk sein, am Sonntag die Aktiven. Sind noch Tickets zu haben?

Am Samstag bei den Jungschwingern ist der Eintritt frei, und es wird eine gemütliche Festwirtschaft in der Alp «acht475» betrieben. Am Sonntag erwarten wir gut 6000 Besucherinnen und Besucher, da wir ein sehr starkes Teilnehmerfeld mit insgesamt elf eidgenössischen Kranzschwingern haben. Wir konzentrieren uns bewusst auf den Schwingsport und bieten sonst keine Attraktionen an – ausser eine reichhaltige Festwirtschaft. Ein Besuch und das Erlebnis Schwingfest aufsaugen lohnt sich ganz bestimmt. Tickets gibt es bis am Freitag, 20. Mai, im Vorverkauf auf unserer Website, und für Kurzentschlossene wird es noch wenige Plätze an der Tageskasse haben.

Werden bei den Aktiven auch ausserkantonale Schwinger zugelassen sein?

Ja, es gibt bestimmte Regeln, welche ausserkantonalen Schwingklubs teilnehmen können. Es handelt sich hier mehrheitlich um Klubs aus der Nordostschweiz. Zudem sind Gäste des Schwingklub Winterthur, aus dem Aegerital und aus Estavayer le Lac geladen. Natürlich wäre es super, wenn ein Zürcher das Schwingfest für sich entscheiden würde.

Wer sind aus Ihrer Sicht die Favoriten auf den Tagessieg?

Leuppi Samir gehört zu den Favoriten. Die stärkste Gegenwehr für die Zürcher sind sicherlich Giger Samuel, Ott Damian, Rychen Roger und Bieri Marcel. Möge der Stärkste gewinnen!

Das OK besteht aus Mitgliedern der turnenden Riegen Ossingen und dem Schwingklub Winterthur.

Das OK besteht aus Mitgliedern der turnenden Riegen Ossingen und dem Schwingklub Winterthur.
zvg

Stammt der Siegermuni ebenfalls aus Ossingen?

Der Siegermuni «Moriz» kommt vom Eschenberg von Andreas Brägger – ein Winterthurer Muni also!

Wie hoch ist die Gesamtpreissumme?

Über Geld und Preissummen wird in der Schwingerszene nicht gesprochen. Es ist schön, dass sich nicht nur immer alles ums Geld dreht. Jeder Schwinger kann sich nach getaner Arbeit einen Naturalpreis aus dem Gabentempel abholen.

Auf was freuen Sie sich am meisten?

Auf viele fröhliche Besucherinnen und Besucher, welche die Gastfreundschaft unserer Helferinnen und Helfer sowie den genialen Schwingsport in vollen Zügen geniessen können.

Und was bereitet Ihnen im Moment noch Kopfzerbrechen?

Grosse Sorgen habe ich keine, eine gesunde Anspannung ist aber vorhanden. Aber mit diesem super OK und den freiwilligen Helfenden kann es nicht schief gehen – und schönes Wetter haben wir auch bestellt!

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