Bevölkerung zweifelt an Käuferschaft
Kirchenpflege überdenkt Oberwis-Verkauf
Mit der Horlacher Immobilien AG hat die Kirchgemeinde Seuzach-Thurtal einen Käufer für das Zentrum Oberwis gefunden. Aufgrund von Zweifel der Bevölkerung will sie den Verkauf nun neu beurteilen.

Weil die Bevölkerung an der Käuferschaft für das Zentrum Oberwis zweifelt, beurteilt die Kirchenpflege Seuzach-Thurtal den Verkauf neu.
zvg
Der Deal schien schon fast und Dach und Fach, nur die Stimmberechtigten hätten dem Vertrag am 18. Juni noch zustimmen müssen. Dann hätte der Saal und das Kirchgemeindehaus im Zentrum Oberwis der Horlacher Immobilien AG gehört. 4,7 Millionen Franken ist sie bereit, der Reformierten Kirchgemeinde Seuzach-Thurtal zu bezahlen (84XO berichtete). Das Problem: Die Bevölkerung zweifelt an der Seriosität der Käuferschaft. Das zeigte sich etwa an der vergangenen Informationsveranstaltung in Seuzach, an der verschiedene Voten darauf hinwiesen, dass der vorgesehene Käufer in der Vergangenheit für Negativschlagzeilen gesorgt habe und es deshalb an Vertrauen in den Verkauf mangle.
Die Unsicherheit der Bevölkerung lässt die Kirchenpflege nicht kalt. Sie will die Verkaufssituation mit den betroffenen Gremien und Personen neu beurteilen, wie sie mitteilt. Sie habe sich für die vorgestellte Verkaufsvariante entschieden, weil sie sowohl für die Kirchgemeinde wie auch für die politische Gemeinde Seuzach eine ideale Lösung darstelle. «Bei dieser Beurteilung hat man sowohl den Verkaufspreis wie auch die mögliche weitere Nutzung des Saals für fünf Jahre berücksichtigt», heisst es im Schreiben. Diese Aspekte habe die Walter Wittwer Immobilienberatungen AG im Auftrag der Kirchenpflege seriös geprüft. Weniger gewichtet habe die Kirchenpflege die Negativmeldungen über den Käufer vor einigen Jahren in Winterthur und Brugg.
Die Behörde will bis Mitte April über das weitere Vorgehen entscheiden und informieren. Welche Auswirkungen diese Neubeurteilung auf den geplanten Urnengang im Juni hat, kann sie derzeit noch nicht sagen.