7. Mai, 10 bis 18 Uhr
Den Köhlern über die Schultern blicken
Im Andelbach bei Ricketwil lädt ein 4000 Jahre altes Handwerk zum informativen, geselligen und unterhaltsamen Köhlerfest.
Im Andelbach bei Ricketwil steht und raucht er wieder, der mit 50 Ster Buchenholz von Hand aufgebaute Meiler. Die Betreiber, darunter die Köhlerin und Präsidentin der Köhlerei Andelbach, Corinne Dietschwiler, wollen mit ihrer Passion «nicht primär viel Kohle machen», sondern das rund 4000 Jahre alte Handwerk vor dem Aussterben bewahren.
Ein Fest mit wissensvermittelndem Hintergrund
Mit dem traditionellen Köhlerfest wird am Sonntag, 7. Mai, (10 bis 18 Uhr) die breite Bevölkerung eingeladen, der Umwandlung von Holz zu Kohle beizuwohnen, von den Köhlern viel Wissenswertes zu erfahren, sich im Wald-Beizli auszutauschen. Die kleinsten Gäste haben dazu Gelegenheit, mit Lamas auf einen kleinen Waldspaziergang zu gehen.
Feuer und Flamme für das Köhlern
Im Andelbach wird jährlich im Mai 30 Tonnen meterlange Holzschpälten zu einem kunstvollen Meiler aufgebaut, der am Schluss so ähnlich aussieht wie eine schwarze Halbkugel von 3 Meter Höhe und 7 Meter Durchmesser. Die Umwandlung von Holz zu Kohle passiert mittels Hitze von circa 450 bis 500 Grad Celsius die mit Glut im Zentrum des Meilers gestartet wird. Der Köhler muss sodann den Meiler alle 2-4 Stunden, und das Tag und Nacht, bearbeiten, stampfen und pflegen. Bei unfachmännischer Bearbeitung des Prozesses kann es zu einer Verpuffung (Explosion) kommen, damit dass das nicht passiert, braucht es viel Erfahrung, Wissen und Einfühlungsvermögen des Köhlers. Der Prozess der Umwandlung von Holz zu Kohle dauert etwa 13 Tage und Nächte. Wenn alles durchgekohlt ist, wird er Luftdicht zugedeckt und längere Zeit abgestickt und abgekühlt.
Eines der Highlights ist natürlich, wenn dann das «schwarze Gold», die feinduftende und hellklingende Holzkohle, geerntet werden kann.