Publiziert 08. März 2023, 14:30
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Reitschülerinnen im Rathaus

Ein Funken Hoffnung für den Ponyhof

Das Stadtparlament hat klar für die Initiative gestimmt, die für öffentliches Interesse an einer Ponyhof-Umzonung einsteht.

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George Stutz
Mit einer Umzonung in eine Erholungszone könnte der Reitbetrieb auf dem Ponyhof aufrechterhalten bleiben und anstelle der provisorischen Pferdeunterkunft (links im Bild) der im Oktober 2021 abgebrannte Stall wieder aufgebaut werden.

Mit einer Umzonung in eine Erholungszone könnte der Reitbetrieb auf dem Ponyhof aufrechterhalten bleiben und anstelle der provisorischen Pferdeunterkunft (links im Bild) der im Oktober 2021 abgebrannte Stall wieder aufgebaut werden.
George Stutz

Im November 2022 hatte der Winterthurer Stadtrat den Betreiberinnen des Ponyhofs mit einem Schreiben klar gemacht, eine diskutierte Umzonung von der Landwirtschafts- in eine Freizeitzone abzulehnen. Dieser Entscheid war gleichbedeutend mit dem Aus für den Hof, der in 31 Jahren zahlreichen Winterthurer Kindern Reitstunden zu bezahlbaren Konditionen ermöglichte und zu den beliebtesten Anbietern der städtischen Schulferienprogramme zählte. Die Stadt hätte die Ausnahmebewilligung für den Betrieb des Reithofs in der Landwirtschaftszone wohl nicht aufrecht erhalten, beziehungsweise der Kanton hätte den Wiederaufbau des 2021 aus nicht aufgeklärten Gründen abgebrannten Stalles nicht bewilligt.

Dass der Stadtrat seinen Entscheid primär mit einem fehlenden öffentlichen Interesse für eine entsprechende Erholungszone begründete, rief sodann einige Stadtparlamentarier auf den Plan. Ende Januar 2023 wurde deshalb aus den Reihen der Mitte, der SP, den Grünen, der GLP und der EVP eine parlamentarische Initiative eingereicht, über die am letzten Montag, 6. März, im Rathaus vor vollen Zuschauerrängen – darunter auch zahlreiche Ponyhof-Reitschülerinnen – entschieden wurde.

Stadtparlamentarier haben Initiative ergriffen

Obwohl sich die SVP, die sich bereits in den Wochen, Monaten und Jahren zuvor auch mit teils fragwürdigen Argumenten mit dem Betrieb des Ponyhof schwer tat, und auch die FDP gegen ein Zustandekommen der Initiative wehrten, wurde diese schliesslich mit 31 Ja-Stimmen deutlich gutgeheissen und wird nun an den Stadtrat überwiesen.

Damit ist der Ponyhof allerdings noch lange nicht gerettet. Nimmt die Initiative die weitere Hürde, beziehungsweise wird ein öffentliche Interesse am Weiterbetrieb des Reitbetriebs doch noch geltend gemacht, wird sodann der Kanton über eine Umzonung zu einem Erholungsgebiet zu befinden haben. Bis dahin werden die betroffenen Pferde weiterhin in einer Notunterkunft ausharren müssen.

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