Publiziert 03. Mai 2022, 13:50

Start-up-News

Regional handeln, auch bei der Start-up-Finanzierung

Kolumne

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red

Eine Investition in junge Unternehmer und Unternehmerinnen, die mit ihren Innovationen Arbeitsplätze in der Region schaffen, ist sinnvoller denn je. Damit wird unsere Wirtschaft gestärkt; zudem verhindert es das Abwandern von Fachkräften und Know-how ins Ausland.
Einfach mal aus dem Bauch heraus in ein zufällig entdecktes Start-up investieren, kann allerdings unerfreulich enden. Hier bieten sich «Business Angel»-Clubs wie SICTIC, BAS, GoBeyond oder auch die MSM Investorenvereinigung aus Winterthur als Helfer an, damit Anfängerfehler vermieden werden. Die wichtigsten Tipps: 1. Zuerst eine grössere Anzahl von Start-ups kennenlernen, beispielsweise an Pitch Events, die von «Business Angel»-Clubs organisiert werden. 2. Nur in Start-ups investieren, deren Angebot und Geschäftsmodell man einigermassen versteht. 3. In mehrere (idealerweise mehr als fünf) Start-ups investieren, lieber mit eher kleineren Beträgen, lieber in eher mehr verschiedene Start-ups. 4. Den Dialog pflegen mit erfahrenen «Business Angels». 5. Nicht mehr Geld investieren, als man im Notfall auch verlieren kann. 6. Bereit sein, lange (sieben Jahre oder länger) zu warten, bis sich ein durchschlagender Erfolg einstellt.
Ganz so einfach ist Investieren in frühe Phasen eines Start-ups also nicht. Ganz falsch können die über 130 Seed-Finanzierungen, die im Swiss Venture Capital Report für 2021 aufgelistet werden, aber nicht liegen – immerhin bedeutet das eine Zunahme von über 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Klar, es braucht ein gewisses Vermögen, um direkt investieren zu können. Wer das nicht kann, dem bleibt das Wissen, dass seit Anfang Jahr Pensionskassen einen deutlich höheren Anteil ihres Vermögens in Start-ups investieren dürfen: Gemäss Bundesratsbeschluss können die Vorsorgeeinrichtungen bis zu fünf Prozent des Anlagevermögens hier einsetzen. Fragen Sie bei Ihrer Pensionskasse doch mal nach.

Thomas Schumann