Start-up-News
Die ZHAW fördert nachhaltige Geschäftsideen in Winterthur
Mit ihrem «Sustainable Impact Program» SIP unterstützt ZHAW sustainable und das Center for Entrepreneurship Jungunternehmer und Jungunternehmerinnen, die mit ihrer Projektidee etwas in der Gesellschaft bewirken wollen.

Die Teilnehmer des Sustainability Booster 2022 der ZHAW kamen zur Pitching-Session an den Technopark Winterthur.
zvg
Mit ihrem «Sustainable Impact Program» SIP unterstützt ZHAW sustainable und das Center for Entrepreneurship (von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften) Jungunternehmer und Jungunternehmerinnen, die mit ihrer Projektidee etwas in der Gesellschaft bewirken wollen. Das SIP ist ein 3-Säulen-Programm zur Bewältigung lokaler und globaler Herausforderungen im Bereich der nachhaltigen Entwicklung. Die ZHAW möchte damit ihre Studierenden und Mitarbeitenden dabei unterstützen, mit eigenen Projekten einen Beitrag zur Nachhaltigkeit in der Gesellschaft zu leisten.
Im «Sustainability Booster» werden nachhaltige Ideen entwickelt
«Impact Entrepreneurship» * beinhaltet dabei drei Angebote: In der Vortragsreihe «Sustainability Safari» stellen innovative Startups ihr nachhaltiges Konzept den Teilnehmenden vor, im «Sustainability Booster» geht es um das Entwickeln von eigenen Ideen, nachhaltigen Start-up-Ideen und im «Sustainability-Inkubationsprogramm» werden schliesslich konkrete Start-up-Ideen gefördert und im Runway Incubator professionell begleitet.
Ein Therapiegerät, das für alle zugänglich ist
Die Gründer von DermatoTherma haben im Studium ein Therapiegerät zur Behandlung einer Hautkrankheit entwickelt. Im Sustainability Booster der ZHAW konnten sie dazu ein nachhaltiges Geschäftsmodell entwickeln. Sie überzeugten die Jury mit ihrer Präsentation am Pitching Event, der Ende November am Technopark Winterthur stattfand, und gewannen damit den ersten Platz. Die folgenden Plätze zwei und drei wurden von Hängry Foods und fountain erfolgreich gepitcht und gewonnen.

Davide Paparo und Ian Häusler (r.).
zvg
DermatoTherma und ihr Kampf gegen kutane Leishmaniose
DermatoTherma behandelt mit ihrem Gerät Patienten, die sich mit der Hautkrankheit Leishmaniose angesteckt haben. Dabei handelt es sich um eine Infektionserkrankung, die durch Parasiten der Gattung Leishmania hervorgerufen wird. Die Krankheit ist besonders in tropischen Gebieten sehr verbreitet, die Übertragung erfolgt durch Mücken. Leishmaniose verursacht jährlich etwa eine Million kutane Infektionen und befällt dabei die Haut der Patienten. Bisher wurden diese Menschen oftmals mit Medikamenten behandelt. DermatoTherma wollte dies ändern und hat deshalb ein Gerät entwickelt, das die Parasiten direkt unter der Haut verbrennt.
Aus einer Bachelorarbeit entstand ein Start-up
Bisher werden zur Behandlung von Leishmaniose toxische Medikamente gespritzt. Ein grosser Vorteil der Therapiemethode von DermaTherma ist, dass sie nur mit Wärme auskommt. Es gab zwar bereits schon ein Gerät auf dem Markt, aber dieses war bisher viel zu teuer und fügt Patienten Verbrennungen zweiten Grades zu. Deshalb fragte eine NGO aus Genf die Gründer von DermoTherma an, ob sie im Rahmen ihrer Bachelorarbeit ein Gerät entwickeln könnten, das erschwinglich und gleichzeitig sicher ist. Neben der offiziellen Firmengründung geht es in den folgenden Monaten nun darum, den Prototyp des Geräts zur Marktreife weiterzuentwickeln. In etwa einem Jahr sind erste Tests mit Patienten und Patientinnen geplant und es gilt zu beweisen, dass sie eine sichere und effektivere Lösung anzubieten haben als die bisherigen Möglichkeiten auf dem Markt.
Im Sommer 2024 planen sie den Markteintritt
Wenn alles wie vorgesehen läuft, planen die Gründer von DermatoTherma im Sommer 2024 den Markteintritt. Dann werden sie mit NGOs, die hauptsächlich in den betroffenen Gebieten in Mittel- und Südamerika tätig sind, zusammenarbeiten und ihre Geräte vor Ort einsetzen. Die Vision von DermaThermo ist es, mit ihrem Gerät die Termotherapie für alle Menschen (vor allem auch in Entwicklungsländern) zugänglich zu machen.
DermatoTherma ist jetzt im Technopark Winterthur (im Runway Startup Incubator) für die nächsten sechs Monate anzutreffen.
* Impact-Start-ups wollen zum Beispiel soziale Probleme wie Armut und Ungleichheiten oder ökologische Probleme wie den Klimawandel und Umweltverschmutzung auf unternehmerische Art angehen. Ihr Ziel ist es, diese Probleme nachhaltig zu lösen und so zum Erreichen der Agenda 2030 und der 17 Sustainable Development Goals (SDGs) beizutragen.
Von Christina Haag