Publiziert 30. Jan. 2023, 14:40
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Rückblick auf die Legislatur

Der Kantonsrat in Zahlen

Die laufende Legislatur neigt sich langsam dem Ende zu. Ein paar Zahlen geben Aufschluss über die letzten vier Jahre des Kantonsrats.

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red
Wenn der Zürcher Kantonsrat am 24. April 2023 die laufende Legislatur beschliesst, wird er
voraussichtlich auf 227 Sitzungen zurückblicken.

Wenn der Zürcher Kantonsrat am 24. April 2023 die laufende Legislatur beschliesst, wird er voraussichtlich auf 227 Sitzungen zurückblicken.
zvg

Über welches Geschäft wurde am längsten beraten? Welche Fraktion hat am meisten Vorstösse eingereicht und welche die grösste Fluktuation? Und wie hat sich der Frauenanteil im Kantonsrat dadurch verändert? Kurz vor dem Ende der laufenden Legislatur geben ein paar Zahlen und Statistiken, zusammengestellt von den Parlamentsdiensten des Kantonsrats, Aufschluss darüber.

227 Sitzungen

Wenn der Zürcher Kantonsrat am 24. April 2023 die laufende Legislatur beschliesst, wird er voraussichtlich auf 227 Sitzungen zurückblicken. Das sind so viele wie seit langem nicht mehr. In den vorangegangenen Legislaturen waren es 213 (2015 bis 2019), 220 (2011 bis 2015), 219 (2007 bis 2011) und 203 (1999 bis 2003). Als Grund für den relativ hohen Wert nennt der Kantonsrat neben der allgemein gesteigerten Geschäftslast die zusätzlichen Doppelsitzungen, die aufgrund der Ausfälle zu Beginn der Coronapandemie eingeplant wurden. Die ausgefallenen Sitzungen wurden somit kompensiert.

Die durchschnittlich 56 Kantonsratssitzungen pro Jahr dauerten insgesamt 200 Stunden.

Die durchschnittlich 56 Kantonsratssitzungen pro Jahr dauerten insgesamt 200 Stunden. Hinzu kamen gut 350 Kommissionssitzungen pro Jahr, wobei deren Zahl in der zweiten Legislaturhälfte wegen des Einsatzes einer Spezialkommission und diverser Subkommissionen gestiegen ist.

Über 2000 erledigte Geschäfte

Bis zum Ende der laufenden Legislatur wird der Kantonsrat voraussichtlich über 2000
Geschäfte erledigt haben. Vom 6. Mai 2019 bis zum Stichtag der Datenerhebung, dem 16.
Januar 2023, waren es exakt 1981 erledigte Geschäfte, darunter 395 Vorlagen, also rund 100 pro Jahr. Ebenfalls erledigt wurden in der laufenden Legislatur bisher 110 parlamentarische Initiativen, 59 Motionen, 185 Postulate, 62 Interpellationen und 891 Anfragen.

37 Zurückgetretene

Von den 180 Kantonsratsmitgliedern sind in der laufenden Legislatur 37 zurückgetreten. SP-Kantonsrat und Vizeratspräsident Ruedi Lais ist im Amt gestorben. Unter den zurückgetretenen Ratsmitgliedern waren vier erst in der laufenden Legislatur nachgerückt. Damit sind derzeit noch 81 Prozent der 2019 gewählten Mitglieder im Rat. Das ist deutlich mehr als vor vier Jahren (76 Prozent) und vor acht Jahren (73 Prozent).

Die grösste Fluktuation, sowohl prozentual als auch in absoluten Zahlen, gab es in der GLP.

Die grösste Fluktuation, sowohl prozentual als auch in absoluten Zahlen, gab es in der GLP. 9 der 24 Fraktionsmitglieder wurden durch nachrückende Politikerinnen und Politiker ersetzt, was 38 Prozent entspricht. Je ein Drittel der Fraktion wurde bei den Grünen (7 von 21 Sitzen) und der AL (2 der 6 Sitze) ausgewechselt. Weniger Bewegung gab es in den Fraktionen von EVP (1 der 8 Sitze), SVP (6 der 47 Sitze) und FDP (4 der 29 Sitze). Gut ein Fünftel betrug die Fluktuation bei SP (7 von 34 Sitzen) und Mitte (2 von 9 Sitzen).

Weitere Verschiebungen gab es in der laufenden Legislatur durch Fraktionsaustritte beziehungsweise durch Fraktionswechsel. Zwei Ratsmitglieder verliessen die SVP, eines wurde fraktionslos, das andere wechselte zur Mitte. Derweil wechselte eine Kantonsrätin innerhalb der SVP-Fraktion von der EDU zur SVP. Ein Kantonsrat der Grünen ist heute fraktionslos und eine SP-Kantonsrätin wechselte von der SP zur GLP.

Über 40 Prozent Frauen

Bemerkenswert bei den Wahlen im Jahr 2019 war unter anderem der Frauenanteil im Kantonsrat. Mit 71 Frauen und 109 Männern erreichte er erstmals 39,4 Prozent. Durch die zahlreichen Wechsel im Verlauf der Legislatur kletterte der Anteil zwischenzeitlich auf 43,3 Prozent und beträgt aktuell, kurz vor Ende der Legislatur, mit 75 Frauen und 105 Männern 41,7 Prozent.

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