Recy-Frage der Woche
Wie werden «Tetrapacks» recycliert?
Wie recycelt man richtig? Judith Maag von der Maag Recycling AG beantwortet Ihre Fragen rund ums Thema Wiederaufbereitung.

Judith Maag ist Geschäftsführerin der Maag Recycling AG, die dieses Jahr ihr 80-Jahre-Jubiläum feiert.
George Stutz
Ein Getränkekarton besteht zu 75 % aus Zellstoff, 21 % aus Polethylen und aus 4 % aus Aluminium. Der Zellstoff ist in der Kartonindustrie als Sekundärrohstoff sehr gefragt. Pro Jahr werden in der Schweiz circa 20’000 Tonnen Getränkekartons verkauft. Davon landen leider nur wenige im Recycling, obwohl der ökologische Nutzen einer stofflichen Verwertung von Getränkekartons mit circa 40 % erwiesen ist!
Die Getränkekartons werden gesammelt und zum Logistikcenter transportiert. Dann werden die Verpackungen zu Ballen gepresst. Ein Ballen wiegt circa 400 Kilogramm und umfasst Tausende von Getränkekartons. Das Pressen hat logistische Vorteile: Das Material kann platzsparend gelagert und transportiert werden. Von Winterthur gehen die Getränkekartons in eine Kartonfabrik, wo in einem sogenannten Pulper das gesamte Material aufgelöst und so die langen und wertvollen Kartonfasern aus der PE- und Aluminiumschicht extrahiert werden.
Die Kartonfasern werden zu neuem Karton verarbeitet. Für den Kunststoff- und Aluminiumanteil gibt es bereits technologische Verfahren, welche eine stoffliche Verwertung möglich machen. Die Verfahren sind aktuell in Prüfung und werden laufend weiterentwickelt. Derzeit wird diese Mischung noch thermisch verwertet.
Auch die Finanzierung und somit Sicherstellung einer flächendeckenden Sammellösung ist in Arbeit und es bleibt zu hoffen, dass wir eine gesamtheitliche Lösung finden. Bis dahin dürfen Sie Ihre Getränkekartons natürlich weiterhin kostenlos bei uns im Recy-Hof abgeben.
Von Judith Maag, Geschäftsführerin der Maag Recycling AG
