Recy-Frage der Woche
Schraubverschlüsse von PET-Flaschen separat entsorgen? Und wenn ja, wo?
Kolumne

Judith Maag ist Geschäftsführerin der Maag Recycling AG, die dieses Jahr ihr 80-Jahre-Jubiläum feiert.
George Stutz
Die Sammlung von PET-Getränkeflaschen wurde so aufgebaut, dass die kompletten Flaschen, inklusive der Schraubverschlüsse, gesammelt werden können. Es handelt sich tatsächlich um unterschiedliche Materialien: Die Flasche besteht aus PET (Polyethylenterephthalat) und die Verschlüsse aus PE (Polyethylen). Dazu kommen die Etiketten sowie Flüssigkeitsreste in den Flaschen und leider auch Fehlwürfe.
PET-Flaschen sind sehr leicht. Somit ist es für die Sammlung an den circa 56’000 Sammelstellen in der Schweiz ein grosser Vorteil, wenn die PET-Flaschen zusammengedrückt und mit dem Schraubverschluss geschlossen werden, um das Volumen zu reduzieren. Dafür existiert seit Langem der Slogan: «Luft raus, Deckel drauf.»
Das gesammelte Material wird verpresst und in die Sortierwerke gefahren. Dort werden die Flaschen nach Farbe sortiert und Fehlwürfe entfernt. Blaue und transparente Flaschen können wieder in den Bottle-to-Bottle-Kreislauf geführt werden, die anderen Farben werden häufig zu Textilien oder anderen Produkten verarbeitet.
Die sortierten PET-Flaschen werden anschliessend zerkleinert und gewaschen. In einem Wasserbecken werden nun die PE-Deckel von den PET-Flaschen getrennt. Die Deckel schwimmen oben auf, PET ist schwerer als Wasser und sinkt somit ab. Nach diesem Schritt sind die beiden Fraktionen genügend rein, um verwertet zu werden. Für den Einsatz im Lebensmittelbereich wird jedoch eine zusätzliche Prüfstufe angehängt und damit eine Reinheit von beinahe 100 Prozent erreicht.
Von Judith Maag, Geschäftsführerin der Maag Recycling AG
